129 / 1325
03/16
2.2.5
Seite 4
Brandschutz beim
barrierefreien Bauen
Barrierefreier Brandschutz
Sich selbständig retten zu können, ist der beste
Brandschutz für alle Menschen. Dazu müssen die
Fluchtwege und Brandschutzmaßnahmen auch für
behinderte Menschen ausgelegt werden. Folgende
Aspekte sind zu berücksichtigen:
Feuerschutztüren
Feuerschutztüren stellen einen klassischen Zielkon-
flikt dar. Einerseits soll die Feuerausbreitung verhin-
dert, anderseits soll eine barrierefreie Bedienbarkeit
gewährleistet werden. Um die Selbstrettung behin-
derter Menschen im Brandfall zu unterstützen, kön-
nen folgende Schließsysteme bei Feuerschutztüren
eingebaut werden:
Mechanische Türschließer: Für behinderte Perso-
nen, wie auch für Kinder und Ältere ist der zum
Öffnen der Tür notwendige Kraftaufwand für die
Selbstrettungsfähigkeit entscheidend. Nach ÖNORM
B 1600 darf der zum Öffnen der Tür notwendige
Kraftaufwand 25 N (entspricht 2,5 kg) nicht überstei-
gen. Eine geringe Schließkraft kann durch verstell-
bare Türbänder, die den Anpressdruck der Türdich-
tung verringern, erreicht werden. Ein Kurbelfallen-
schloss ermöglicht eine leichte Türverriegelung. Er-
leichterung bieten Türschließer mit abfallendem
Öffnungsmoment. Eine zusätzliche Schließverzöge-
rung erleichtert das ungehinderte Begehen der Tür.
Halbautomatische Türschließer: Halbautomatische
Türschließer sind Feststelleinrichtungen, die an eine
Brandmeldeanlage gekoppelt sind, welche im
Brandfall die Schließung veranlasst. Im Alltag kann
Mechanische
Türschließer
Halbautomatische
Türschließer