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Seite 9

6.6.2

Der Bemessungsbrand

gemäß EN 1991-1-2

bei Teiltragwerken laut Pkt. 2.4.2 (3) dafür Sorge zu

tragen ist, dass unter Berücksichtigung der mögli-

chen Temperaturdehnungen und -verformungen die

Wechselwirkung mit den anderen Teilen des Ge-

samttragwerks näherungsweise durch zeitunabhän-

gige Lagerungs- und Randbedingungen während

der Brandbeanspruchung gegeben ist. Zweifellos

trifft das auch auf die Nachweise der Bauteilebene

zu, ist doch der Übergang fließend.Während z.B. bei

einer Pendelstütze oder Pfetten über Stahlrahmen

das Herauslösen von Bauteilen oder Teiltragwerken

relativ einfach sein wird, kann es schwieriger sein,

die Rahmenstütze oder den Rahmenriegel aus dem

Gesamttragwerk herauszulösen. Abbildung 6.6.2-5

gibt hier eine Übersicht zur Beurteilung,die auch für

Tragwerke aus anderen Werkstoffen herangezogen

werden kann.

Abbildung 6.6.2-5: Ablaufschema zur Beurteilung, ob ein Bau-

teil aus dem Gesamtsystem für die Brandbemessung herausge-

löst werden kann.

• Sind die Auflagerbedingungen (=Randbedingungen des Tragwerks)

über den Brandverlauf als konstant anzusehen? Hier ist auch zu überle-

gen, ob ein Auflager den eventuell auftretenden Zwangkräften nachgibt

und ob besser eine Feder simuliert werden sollte, bzw. welche Sicher-

heitsmaßnahmen erforderlich sind, damit der Bauteil (das Tragwerk)

nicht vom Auflager fällt oder es unbrauchbar macht.

• SinddieTemperaturenimGesamttragwerketwagleichhoch(Brandabschnit-

te,A/V-Verhältnisse,ungeschützte/geschützte Stahlbauteile?

• Haben große Verschiebungen keinen qualitativen und quantitativen

Einfluss auf den Schnittkraftverlauf?

Es werden ca. die gleichen Steifigkeitsverteilungen wie im Zeitpunkt 0

vorliegen und die Randbedingungen beliebig herausgelöster Teilsysteme

über die Zeitdauer konstant sein.

Bei veränderlichen Auflagerbedingungen über den Brandverlauf ist eine

Analyse des Gesamttragwerkes unerlässlich. Bei unterschiedlichen Tem-

peraturverteilungen sollte bedacht werden, dass wärmere Tragwerksteile

schneller Steifigkeit verlieren als kühlere. Dies kann sich auch positiv

auswirken (siehe z.B. 1993-1-2/Bild 4.1)

Konstante Randbedingungen

Ja

Nein