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09/16

5.3.3

Seite 2

Stahl

Unbestritten negativ sind der starke Festigkeitsabfall

bei Temperaturen über 400°C (für die üblichen Koh-

lenstoffstähle), sowie dass Stahl durch seine gute

Leitfähigkeit die Umgebungstemperaturen rasch an-

nimmt.Dies wird durch die üblicherweise schlanken

Strukturen, d.h. die geringen Materialdicken noch

verstärkt.

Der Brandschutz – im Sinne der Sicherstellung, dass

das (Stahl-)Tragwerk keinen entsprechend hohen

Temperaturen ausgesetzt ist – ist somit ein Thema

von hoher Wichtigkeit für den Stahlbau.

Im Gegensatz zu anderen Baumaterialien, wo die

Brandschutzbemessung oftmals über größere Quer-

schnitte – und tragende Restquerschnitte – betrie-

ben wird,gilt es im Stahlbau sicherzustellen,dass die

Struktur bzw. deren Bauteile nicht entsprechend ho-

hen Temperaturen ausgesetzt werden.

Ein größerer

Stahlquerschnitt ist in der Regel keine Lösung

.

Der Stahlbau betrachtet daher mit besonderem In-

teresse die Frage des Brandes und der Brandtempe-

raturen

1

. Auf die neuen, normativ zulässigen Mög-

lichkeiten der Bemessung nach Naturbrandkurven

(siehe EN1991-1-2

2

) sei hingewiesen.

1

Der gegenständliche Artikel beschränkt sich auf den für den kon-

struktiven Stahlbau relevanten Fall bzw. Bereich von tragenden

Stahlbaukonstruktionen. In diesem Sinn deckt der Artikel den Koh-

lenstoffstahl der üblichen Qualitäten (S235 bis S460) ab, und be-

handelt nicht diverse NIRO bzw. hochlegierte Stähle. Des Weiteren

wird nur das Thema der Tragfähigkeit betrachtet, somit die Anfor-

derung „R“ (Résistance), nicht aber die im Bauwesen ebenfalls be-

kannten Themen „E“ („Étanchéité“, für den Raumabschluss) und „I“

(„Insulation“, für Isolation), welche für die raumbildenden Elemen-

te relevant werden.

2

ÖNORM EN 1993-1-2: Eurocode 3 – Bemessung und Konstruktion

von Stahlbauten; Teil 1-2: Allgemeine Regeln, Tragwerksbemessung

für den Brandfall.

Festigkeitsabfall bei

hohen Temperaturen