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Brandschutzingenieurwesen –
Einleitung
In der Einleitung zu diesem Leitfaden heißt es:
„Der Leitfaden beschreibt in möglichst kompakter
Form die nach dem Stand von Wissenschaft und Tech-
nik verfügbaren und ausreichend abgesicherten inge-
nieurmäßigen Nachweise für die in der Praxis auftre-
tenden Brandschutzprobleme und stellt die benötigten
Informationen, Daten und Bewertungskriterien bereit.
Entsprechend den unterschiedlichen Aufgabenstellun-
gen soll der Leitfaden einerseits einen Brandschutzin-
genieur als Fachplaner in die Lage versetzen, ein Ge-
bäude besonderer Art und Nutzung risikogerecht und
wirtschaftlich auszulegen. Der genehmigenden Behör-
de oder der Feuerwehr soll er andererseits helfen,diese
Auslegung mit möglichst geringem Aufwand zu über-
prüfen oder Brandschutzanforderungen für die Errich-
tung und Nutzung des Gebäudes so festzulegen, dass
die bauordnungsrechtlichen Schutzziele des Brand-
schutzes zuverlässig erreicht werden.“
Die Anwendung des Leitfadens bei der Bearbeitung
konkreter Projekte geht von einem 4-Stufen-Konzept
wie folgt aus:
a. Erstellung einer qualitativen Analyse
Dabei sind die brandschutztechnischen Rahmenbe-
dingungen des jeweiligen Bauwerkes und dessen
Nutzung zu evaluieren und zu erfassen sowie als
maßgebliche Input-Größen für die nachfolgende
quantitative Analyse zu dokumentieren. Dazu gehö-
ren vor allem das Bauwerkskonzept (Konstruktion
und verwendete Baustoffe des Bauwerkes,
Brandabschnittskonzept, Rettungswegsituation), das
Nutzungskonzept (Brandlasten, Nutzung und Nut-
zer), die Infrastruktur (Maßnahmen und Vorkehrun-
gen zum anlagentechnischen und abwehrenden
Brandschutz) sowie die Brandszenarien.