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Brandschutzkonzept und
Brandschutzingenieurwesen –
Anwendungsbeispiel
Durch Brandsimulationsrechnung (Rauchausbrei-
tung) mit der Simulationssoftware „Fire Dynamics
Simulator“ (FDS) [17] sollte nachgewiesen werden,
dass bei einem möglichst realistischen und konser-
vativen Realbrand im EG im Atrium unmittelbar un-
ter der Glasfassade des Atriums an der Glasfassade
(
„Brandszenario 2“
) keine Rauchgastemperatu-
ren auftreten, die zum Versagen des Raumabschlus-
ses führen. Als Versagenskriterium wurde vom Stati-
ker konservativ eine Gastemperatur von 215 °C an
der Fassade festgesetzt.
Festlegung der Brandszenarien (Testbrände)
„Brandszenario 1“ – Brand in einem an das
Atrium grenzenden Büro:
Als Realbrand wurde für den Brand im Büro ein
Rollcontainer unterhalb einer Schreibtischplatte
angenommen, der wegen der Abschirmung des
Sprinklersprühstrahls durch die Tischplatte von der
Sprinkleranlage nicht gelöscht werden kann (ohne
Abschirmung wäre der Brand innerhalb weniger
Minuten gelöscht, wie andere Brandtests bereits ge-
zeigt hatten).
Zur Realisierung des Realbrands im Test wurde eine
50 kg schwere Holzkrippe mit einer Grundfläche
von 1 m × 0,5 m und einer Höhe von 0,48 m aus 72
kreuzweise vernagelten Kanthölzern mit einem
Querschnitt 4 cm × 4 cm in einer Entfernung von
40 cm von der Verglasung verwendet.
Vorversuche bei anderen Projekten mit dem glei-
chen Fassadentyp, welche sowohl mit der ETK (Ein-
heitstemperaturzeitkurve) als auch dem Holzkrip-