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4.5.1
Brandschutzkonzept und
Brandschutzingenieurwesen –
Methoden
Der Nachweis betrachtet dabei den gesamten
Fluchtweg aller anwesenden Personen bis zum Er-
reichen eines sicheren Bereichs. Dabei sollen
kriti-
sche Bereiche identifiziert
und bewertet werden.
Dafür sind die Evakuierungszeiten der Personen aus
dem gefährdeten Bereich (Brandraum) und dem
Gebäude, die entstehenden Personenstromdichten
sowie die Einzelstauzeiten an bestimmten Stellen
und die Gesamtstauzeiten entlang des Fluchtweges
zu bestimmen.Die Dauer der Entfluchtung setzt sich
aus den Zeiten der Brandentdeckung und Alarmie-
rung, der Reaktionszeit der anwesenden Personen
sowie den Lauf- und Stauzeiten zusammen.Diese für
die Evakuierung erforderliche Zeit wird als RSET
bezeichnet (Required Safe Egress Time).
Ziel ist der Nachweis, dass
die zur Verfügung ste-
hende Zeit
(ASET)
kleiner ist als die für die
Evakuierung erforderliche Zeit
(RSET). Mithilfe
einer Brandsimulation kann der Zeitpunkt bestimmt
werden, wenn die Bedingungen in einem bestimm-
ten Bereich nicht mehr als sicher betrachtet werden
können. Der Zeitpunkt der Fluchtunfähigkeit kann
zusätzlich für alle Personen individuell mithilfe der
Fractional-Effective-Dose-Methode (FED) bestimmt
werden. Dabei wird angenommen, dass sich die ein-
geatmeten Rauchgase im Körper ansammeln, so-
dass nach einer bestimmten Zeit die Fluchtunfähig-
keit eintritt.
Beim vereinfachten Nachweisverfahren werden die
Ergebnisse von zwei Evakuierungsmodellen
verglichen
und bewertet. Ein Modell stellt den bau-
ordnungsrechtlich korrekt ausgeführten Entwurf dar,
im zweiten werden die gewünschten Abweichungen
berücksichtigt. Die Evakuierungssimulation der
Gesamter Fluchtweg
Nachweis
Vereinfachte
Nachweisverfahren