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03/17

Seite 11

4.5.1

Brandschutzkonzept und

Brandschutzingenieurwesen –

Methoden

Der Nachweis betrachtet dabei den gesamten

Fluchtweg aller anwesenden Personen bis zum Er-

reichen eines sicheren Bereichs. Dabei sollen

kriti-

sche Bereiche identifiziert

und bewertet werden.

Dafür sind die Evakuierungszeiten der Personen aus

dem gefährdeten Bereich (Brandraum) und dem

Gebäude, die entstehenden Personenstromdichten

sowie die Einzelstauzeiten an bestimmten Stellen

und die Gesamtstauzeiten entlang des Fluchtweges

zu bestimmen.Die Dauer der Entfluchtung setzt sich

aus den Zeiten der Brandentdeckung und Alarmie-

rung, der Reaktionszeit der anwesenden Personen

sowie den Lauf- und Stauzeiten zusammen.Diese für

die Evakuierung erforderliche Zeit wird als RSET

bezeichnet (Required Safe Egress Time).

Ziel ist der Nachweis, dass

die zur Verfügung ste-

hende Zeit

(ASET)

kleiner ist als die für die

Evakuierung erforderliche Zeit

(RSET). Mithilfe

einer Brandsimulation kann der Zeitpunkt bestimmt

werden, wenn die Bedingungen in einem bestimm-

ten Bereich nicht mehr als sicher betrachtet werden

können. Der Zeitpunkt der Fluchtunfähigkeit kann

zusätzlich für alle Personen individuell mithilfe der

Fractional-Effective-Dose-Methode (FED) bestimmt

werden. Dabei wird angenommen, dass sich die ein-

geatmeten Rauchgase im Körper ansammeln, so-

dass nach einer bestimmten Zeit die Fluchtunfähig-

keit eintritt.

Beim vereinfachten Nachweisverfahren werden die

Ergebnisse von zwei Evakuierungsmodellen

verglichen

und bewertet. Ein Modell stellt den bau-

ordnungsrechtlich korrekt ausgeführten Entwurf dar,

im zweiten werden die gewünschten Abweichungen

berücksichtigt. Die Evakuierungssimulation der

Gesamter Fluchtweg

Nachweis

Vereinfachte

Nachweisverfahren