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Brandschutzkonzept und
Brandschutzingenieurwesen –
Methoden
beiden Modelle erfolgt für die gleichen virtuellen
Personengruppen (Anzahl der Personen sowie de-
ren bewegungsspezifische Eigenschaften). Der Ver-
gleich der Ergebnisse gibt Aufschluss darüber,ob die
geänderten geometrischen Rahmenbedingungen zu
signifikanten Staus vor Türen, Treppen und Engstel-
len führen.
Zwei einfache Handrechenverfahren (makroskopi-
sche Modelle) können der Auslegung der Rettungs-
wege oder zur Plausibilitätskontrolle dienen. Neben
den einfach anzuwendenden
Kapazitätsanalysen
(z.B. NFPA 130 und Verfahren nach Roitman) ist das
hydraulisch-empirische Strömungsmodell nach
Predtetschenski-Milinski
im gesamtdeutschen
Raum (D, Ö, CH) am weitesten verbreitet. Die Erwei-
terung der hydraulischen Methode in Netzwerkmo-
dellen bringt gegenüber den Handrechenmethoden
kaum Vorteile und ist daher von untergeordneter
Bedeutung. Für alle Handrechenverfahren gelten
die drei Grundannahmen, dass alle Personen zur
gleichen Zeit die Evakuierung beginnen, der Perso-
nenstrom sich gleichmäßig ohne Unterbrechung
bewegt und dass sich alle Personen mit der gleichen
Geschwindigkeit bewegen.
In den letzten Jahren gewinnen Simulationsverfah-
ren (mikroskopische Modelle) immer mehr an Be-
deutung, da diese Modelle mit den üblichen Grund-
rissplänen aus der Architektur schnell und einfach
erstellt werden können und die Berechnung auch
von komplexen Gebäuden auf einem handelsübli-
chen PC oder Laptop nur wenige Minuten dauert.
Die einfachsten Simulationsmodelle sind
diskrete
Modelle
. Zu ihnen zählen die zellulären Automaten,
bei denen das Gebäude schachbrettartig aufgeteilt
Simulationsverfahren