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09/16

6.6.1

Seite 4

Heißbemessung nach

Eurocode – Übersicht

Auch in den weiteren Eurocodes finden sich die

sogenannten „Heißbemessungsteile“. EN 1991-1-2

2

gibt Einwirkungsmodelle (Ermittlung von Brand-

temperaturen) sowie physikalische Grundlagen an.

In den weiteren Eurocodes sind es auch jeweils die

Teile EN 1199x-1-2, welche die materialspezifischen

Berechnungsregeln angeben. Neben den – oftmals

an die Kaltbemessung angelehnten – Formelappara-

ten sind dort auch verringerte Sicherheitsbeiwerte,

welche die Materialwiderstandwerte normalerweise

reduzieren, angegeben.

Zurückkommend auf das semiprobabilistische Si-

cherheitskonzept wird damit auch für den außerge-

wöhnlichen Lastfall Brand die Zuverlässigkeit bzw.

Lebensdauer aufrechterhalten. Durch diese realisti-

schen Abminderungen ist es sehr oft möglich, Bau-

teile so auszulegen, dass der Lastfall Brand nicht

mehr das maßgebende Bemessungsszenario ist.

An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass im Re-

gelfall die Anforderungen an den Widerstand der

Bauteile in der OIB-Richtlinie 2 „Brandschutz“ in

Minuten des erforderlichen Brandwiderstandes defi-

niert sind.Diese unterscheidet in den meisten Fällen

die Bauteileigenschaften R (

Résistance

, Tragfähig-

keit), E (

Etanchéité

, Raumabschluss) und I (

Isolation

,

Wärmedämmung unter Brand).

Konsequenterweise wurde die ÖNORM B 3800-4 im

Jahr 2010 zurückgezogen, da die Aspekte der me-

chanischen Standfestigkeit in den Eurocodes ja so-

wieso geregelt wurden, andererseits die Anpassung

2

ÖNORM EN 1991-1-2: Eurocode 1 – Einwirkungen auf Tragwerke;

Teil 1-2: Allgemeine Einwirkungen − Brandeinwirkungen auf Trag-

werke.

Heißbemessungsteile

Maßgebendes

Bemessungsszenario