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5.3.1

Seite 36

Holzwerkstoffe

Das Löschmedium der automatischen Löschanlage

verzögert nicht nur die Entflammung, sondern kühlt

und schirmt Bauteile vor der Hitzestrahlung des

Brandherdes ab.Vor allem der Effekt der Bauteilküh-

lung erweist sich als erheblicher Vorteil gegenüber

Brandschutzbeschichtungen oder Verkleidungen

zur Ertüchtigung der Bauteile, da diese Maßnahmen

die Wärmeweiterleitung nur verlangsamen. Dieser

Unterschied wird vor allem bei tragenden Konstruk-

tionen aus Stahl ersichtlich, da Stahl bei einer Tem-

peratur von rund 600 °C die Hälfte seiner Tragfähig-

keit verliert.

Alternativ zu konventionellen automatischen Lösch-

anlagen wie Sprinkleranlagen, Sprühflutanlagen

und Schaumlöschanlagen kann eine Hochdruck-

Wassernebellöschanlage – kurz HDWN-Anlage – bei

der nachträglichen Installation in einem Holzbau-

werk bzw. Gebäude mit tragenden Holzkonstruktio-

nen besonders effizient zum Einsatz gebracht wer-

den. Der Vorteil einer HDWN-Anlage liegt im ver-

stärkten

Kühl- und Abschirmungseffekt des fei-

nen Sprühnebels

.Diese Löschanlagen arbeiten mit

einem wesentlich höheren Anlagendruck von über

100 bar, wodurch das Löschwasser an den Löschdü-

sen sehr stark zerstäubt wird und einen sehr feinen

Nebel ausbildet. Dabei erhöht sich die Summe der

Reaktionsfläche des Löschwassers im Vergleich zu

einzelnen großen Wassertropfen, wodurch der

Löschnebel in und um den Brandherd wesentlich

schneller verdampft und bei der Verdampfung dem

Brandherd mehr Energie entzieht. Im Gegensatz zu

Sprinkleranlagen weisen HDWN-Anlagen einen we-

sentlich geringeren Wasserverbrauch bei gleichwer-

tiger Löschwirkung auf – zusätzlich werden heiße

Brandgase stärker abgekühlt.

Bauteilkühlung

Hochdruck-Wasser-

nebellöschanlage